„Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger“ sowie Vorgängerzeitungen sind erstmals online zugänglich.
Im Rahmen eines rechtshistorischen Forschungsprojektes am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Rhetorik und Europäische Rechtsgeschichte der Universität Mannheim entstanden 23 Terabyte Bilder für rund 38.000 Zeitungsausgaben.
Die Universitätsbibliothek Mannheim arbeitet an der Veröffentlichung dieses Datenschatzes und macht ihn bereits seit ein paar Monaten in ihren Digitalen Sammlungen provisorisch zugänglich.
Am 2. Januar 1819 erschien die erste Ausgabe der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung als amtliches Presseorgan. Die historischen Änderungen in Deutschland spiegeln sich auch in Namensänderungen der Zeitung wider. Zuletzt erschien sie 1945. Inhalt waren amtliche Mitteilungen und Verordnungen von staatlichen Stellen, aber auch Pressemitteilungen und Artikel zu wichtigen Begebenheiten im In- und Ausland. Dazu traten ab Mitte des 19. Jahrhunderts ein öffentlicher Anzeiger, ein zentrales Handelsregister sowie eine Börsen-Beilage.
Der Staats- und Reichsanzeiger ist eine umfangreiche und vielseitige Quelle zur deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Für Rechts- und Wirtschaftshistoriker sind Informationen zu Verordnungen und Bekanntmachungen staatlicher Stellen, aber auch Wirtschaftsdaten wie Firmenregister abrufbar. Eine regelmäßig erscheinende bebilderte Warenzeichenbeilage zeigt einen Aspekt der Konsumgeschichte des Kaiserreiches. Amtliche Verlustlisten in Kriegen, Ausbürgerungslisten während des Nationalsozialismus und zahlreiche andere Personendaten ermöglichen die Recherche von Informationen zu einzelnen Personen sowie zu Personengruppen.
Unterstützt wird die Recherche durch den Einsatz von OCR. 54.000 Seiten sind bereits mit Volltext erfasst. Ziel ist es, alle Seiten mit durchsuchbarem Text bereitzustellen.
Sie finden die Digitalisate in unseren Digitalen Sammlungen unter https://digi.bib.uni-mannheim.de/periodika/reichsanzeiger.