Die Publikation von Forschungsergebnissen in unseriösen Fachzeitschriften ging kürzlich durch die Presse. Daher möchten wir Sie über Predatory Publishing – Raubverlage – informieren und darüber, wie man diese erkennen kann.
Mit Predatory Publishing bezeichnet man ein ausbeuterisches und unseriöses Geschäftsmodell einiger Verlage für Online-Fachzeitschriften. Autoren zahlen für die Veröffentlichung in solchen pseudo-wissenschaftlichen Zeitschriften hohe Artikelgebühren. Diese Raubverlage erbringen jedoch keine oder nur unzureichende Leistungen zur Sicherung der wissenschaftlichen Qualität (z.B. Peer Review Verfahren). Durch das Fehlen einer wissenschaftlichen Begutachtung kann so gut wie jeder Text – ob wissenschaftlich fundiert oder nicht – dort veröffentlicht werden. Letztlich leidet die Reputation der Forschenden durch die Publikation in unseriösen Zeitschriften, selbst wenn der publizierte Artikel von hoher Qualität ist.
Wie können Sie nun als Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler seriöse Verlage und Zeitschriften von Raubverlagen und Predatory Journals unterscheiden?
- Prüfen Sie mit Hilfe der Checkliste von Think – Check – Submit, ob eine Zeitschrift vertrauenswürdig ist, bevor Sie einen Beitrag dort einreichen. Diese Checkliste ist auch auf Deutsch verfügbar.
- Ist die Zeitschrift im Directory of Open Access Journals (DOAJ) aufgeführt? Im DOAJ werden nur Open Access Zeitschriften aufgelistet, welche gewisse Mindestkriterien erfüllen und ein Peer Review oder vergleichbare Qualitätssicherungsmaßnahmen durchführen. Finden Sie eine OA-Zeitschrift nicht in DOAJ, dann ist Vorsicht geboten, da es sich dabei um ein Predatory Journal handeln könnte.
- Seien Sie vorsichtig, wenn Sie unerwartet per Email aufgefordert werden, einen Beitrag bei einer Ihnen unbekannten Zeitschrift oder Konferenz einzureichen. Sprechen Sie mit erfahrenen Fachkolleginnen und Fachkollegen darüber.
Artikel, die eine Förderung durch den Open-Access-Publikationsfonds der Universität Mannheim erfahren, werden von Seiten der Bibliothek immer geprüft, auch um Predatory Journals auszuschließen.
Jederzeit können Sie sich bei Fragen zu Verlagen, zur Seriosität von Zeitschriften und allgemein zu Open Access und Publikationsvorhaben an die UB und an den Open-Access-Beauftragten der Universität wenden.